"Menschen und ihre Stärken zählen"

«Wenn man sich ein Ziel gibt, schliesst man andere aus», sagte jemand am ersten öffentlichen Treffen der IG Konstruktiv in Bühler. «In blumiger Atmosphäre» traf sich die Kerngruppe am letzten Samstag mit Vertretern von Gemeinde, Kirche und Vereinen und mit weiteren Interessierten, um über die Aktivitäten der Gruppierung zu informieren.
Ein Ziel hat die IG dennoch: Anlaufstelle und Austauschplattform sein für alle Bühlererinnen und Bühlerer.

Ein Hallenbad wird die IG Konstruktiv nicht aus dem Boden stampfen, aber sie könne zum Beispiel die Anliegen von Eltern bezüglich mehr Sicherheit auf den Schulwegen aufnehmen, Lösungsvorschläge erarbeiten und in die politische Diskussion einbringen, erklärte die Kerngruppe anlässlich ihres ersten öffentlichen Treffs im «Blumenloft».
Im Vorfeld der letztjährigen Gesamterneuerungswahlen hat sich die IG Konstruktiv formiert, um die Auswahl in der Gemeinde Bühler zu erweitern. Der lose Zusammenschluss von Frauen und Männern unterschiedlichster Herkunft, Talente und Interessen hat sich damals bezeichnet als Plattform für Ideen und Austausch, mit der Absicht die Bevölkrung adäquat an politischen Prozessen teilhaben zu lassen und die Vielfalt in der Gemeinde als Stärke zu nutzen. «Das wollen wir bleiben, sagte Roberto Destro, der die Gesprächsrunde am Samstagmittag leitete. «Aber wir wollen uns weiter entwickeln.»

Sammler und Vermittlerinnen

Im Vorfeld der Wahlen ist die IG mit originellen Aktionen aufgefallen, beispielsweise unter dem Motto «Bühler ist uns nicht wurscht». Unter anderem wurden die Wünsche der Gemeindeinwohnerinnen und – einwohner gesammelt. Diese haben Sabrina Tarolli, Christoph Gugger, Martin Winkelmann, Daniel Veser und Roberto Destro «gesiebt» und nach Themen sortiert mit Blick auf die Handlungsmöglichkeiten der IG.
Es wurden die Ressorts Verkehr Infrastruktur Politik Kultur sowie Wünsche und Ideen definiert Im «Blumenloft» diskutierte die Kerngruppe der IG Konstruktiv mit interessierten Bürgerinnen und Einwohnern.

Es wurden die Ressorts Verkehr, Infrastruktur, Politik, Kultur sowie Wünsche und Ideen definiert. In Letzterem sollen «übrig gebliebene» Wünsche sichtbar bleiben und aufgegriffen werden können von Personen, die sich engagieren wollen.

Die Kerngruppe stellte klar, dass nicht sie die Ideen umsetzen will, sondern sich als Sammler und Vermittlerinnen versteht. Dazu treffe man sich regelmässig und organisiere etwa alle zwei Monate öffentliche Treffs. Dort sollen sich die Bühlererinnen und Bühlerer austauschen, kennenlernen und
projektorientiert zusammenschliessen. Möglich ist auch, dass zu den Zusammenkünften «Leute eingeladen werden, die etwas zu sagen oder zu zeigen haben», zu Themen, die in der IG aufgegriffen werden. Es gehe bei den künftigen Aktivitäten um die Sache und nicht um die politische Gesinnung wurde mehrmals festgehalten; «Menschen und ihre Stärken zählen».

Kontakte pflegen und nutzen

Christoph Gugger verfügt über Erfahrung aus seinen Engagements in der reformierten Kirchgemeinde und der Musikgesellschaft Bühler. Er nannte als Beispiel einer Aufgabe für die IG die Abklärungen für eine von Vereinen gewünschte Akkustik-Anlage im Gemeindesaal. Aus dem Kreis der Gäste wurde angeregt, dass auch immer eine fachkundige Person erreichbar sein sollte, die eine Bühnenanlage bedienen kann.
Dieses Anliegen und konkrete Vorschläge könnte eine Arbeitsgruppe in den Gemeinderat bringen. Christoph Gugger betonte, wie wichtig Kontakte zu den politischen Vertretern sind. Am langen Tisch bei Kaffee, Tee und Häppchen sassen am Samstag auch Gemeindepräsident Jürg Engler und Gemeinderat
Stefan Heer. Martin Winkelmann gab zu bedenken, dass manche Ideen einen langen Atem brauchen und länger dauernde politische Prozesse auslösen, beispielsweise Abklärungen zur Verkehrs- und Parkplatzsituation, die einige Bürger beschäftigt.

Vielerlei Erfahrungen vereinen

Eigentlich könne sich jede Gruppe im Dorf für Anliegen stark machen, meinte ein Gast. Dem stimmten die IG-Vertreter zu und erklärten: «Wir wollen aktiv werden mit verschiedenen Leuten zu bestimmten Themen. Die IG will Menschen mit vielfältigen Erfahrungen zusammenbringen – unabhängig von
Parteizugehörigkeit.» Dass dies gelingen kann, stellten sie fest, als im vergangenen Jahr an Veranstaltungen im Dorf plötzlich Menschen teilnahmen, die zuvor wenig am Dorfleben interessiert waren. Bei solchen Gelegenheiten hat die IG einen «Helferpool» lanciert. Die Gesprächsteilnehmer betonten mehrfach, dass die IG vor allem neutrale, niederschwellige
Anlaufstelle sein will, Kräfte bündeln und Interessen verknüpfen will – und sie gegebenenfalls auf die politische Ebene tragen will.

Erste Ideen in Startlöchern

Gemeinschaft stiftende Ideen stehen mehrere im Raum wie etwa ein Bühler-Führer (ein Gast meldete sich spontan als Führerin) oder sind bereits in der Konzeptionierungsphase wie ein Streetfoodfestival, das die verschiedenen Kulturen der Einwohner von Bühler bekannt machen möchte. Wer Ideen hat, mitwirken oder helfen möchte, kann sich bei Sabrina Tarolli melden. «Viele Möglichkeiten bieten sich im Hinblick auf die 300-Jahr-Feier 2023», erinnerte Gemeinderat Stefan Heer.

Quelle: Anzeigeblatt Gais – Bühler, Monica Dörig